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Untersuchung der (technologischen) Innovationspfade in der Automobilbranche(An investigation of innovation pathways in the automobile industry) A project of:
Project team: Florian Redl with Dr. Rajnish Tiwari Start: Jan. 2017 Duration: Six months Project Language: German Project Status: Ongoing
Der Begriff Innovationspfade (im Englischen wahlweise "innovation pathways", or "technological trajectories") beschreibt die (schrittweise) Entwicklung einer Technologie innerhalb eines technischen Paradigma (vgl. Dosi 1982, S.148). Durch das technische Paradigma werden relevanten technischen Probleme definiert, auf welche Art und Weise und mit welchen Methoden diese gelöst werden und was als technologischer Fortschritt zu werten ist (vgl. Dosi 1982, S.148). Den Entwicklern wird damit aufgezeigt, welche Forschungsrichtungen das meiste Potential beinhalten (vgl. Nelson and Winter 1977, S. 57) und die Produkte werden in den Aspekten weiterentwickelt, die für den Kunde auch einen Nutzen haben (vgl. Biondi und Galli 1992, S.580). Inkrementelle technologische Fortschritte treten in der Regel entlang eines Pfades auf (vgl. Nelson und Winter 1977, S.56f.), wohingegen starke Veränderungen neue technologische Pfade entstehen lassen können (vgl. Speith 2008, S.8; Dosi 1982, S.147). Entlang eines technologischen Pfades ist die Vorgehensweise bei der Umsetzung von Innovationen ähnlich. Beteiligte Akteure können auf bereits vorhandenen Informationen zurückgreifen und darauf aufbauen. Bei dem Aufkommen neuer technologischer Pfade ist die Unsicherheit höher als bei der Entwicklung entlang technologischer Pfade, was zum Teil darauf zurückzuführen ist, dass Informationen durch Lernprozesse erst neu generiert werden müssen (vgl. Späth 2008, S. 10). Im Rahmen dieser Arbeit wird untersucht, in wie weit sich Innovationspfade in der Automobilindustrie bei Herstellern, die frugale Modelle im Portfolio haben, von denen unterscheiden, die eher im hochpreisigen Segment anzuordnen sind. Frugale Produkte sind neue oder signifikant verbesserte Produkte, mit deutlich geringeren Anschaffungs- und Nutzungskosten und einem Fokus auf den essentiellen Funktionen. Außerdem besitzen sie einen Leistungsumfang, der für den Einsatzzweck oder die lokalen Umstände optimiert wurde (Weyrauch und Herstatt 2014, S. 11). Die Hersteller versuchen dafür, über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg, den Einsatz materieller und finanzieller Ressourcen zu minimieren, mit dem Ziel die Betriebskosten möglichst gering zu halten und gleichzeitig die erforderlichen Qualitätsstandard zu erfüllen oder sogar zu übertreffen (Tiwari und Herstatt 2014, S. 2). Die Hersteller frugaler Modelle, die in diesem Zusammenhang betrachtet werden, sind die indischen Unternehmen Tata Motors Limited und Maruti Suzuki India, die in erster Linie auf dem indischen Markt tätig sind, sowie das französische Unternehmen Renault. Dem gegenüber stehen die deutschen Hersteller BMW, Volkswagen und Daimler, die innovativ und global sehr erfolgreich sind und deren Fahrzeuge weltweit als Statussymbole angesehen werden. Das Ziel der Arbeit ist es, die Innovationspfade der einzelnen Unternehmen anhand von öffentlich zugänglichen Daten herauszuarbeiten, um anschließend Gemeinsamkeiten und Unterschiede ausmachen zu können und die Innovationspfade in Hinblick auf frugale Aspekte der Innovationen zu untersuchen. Dafür wird mittels Fallstudien das Verhalten der Unternehmen in Bezug auf technologische Innovationen betrachtet und die Innovationen analysiert, die innerhalb des betrachteten Zeitraums von den Unternehmen umgesetzt wurden. Die Validierung der Ergebnisse erfolgt durch Experteninterviews. Die gewonnen Erkenntnisse daraus könnten deutschen Unternehmen dabei helfen, Produkte zu entwickeln, mit denen sie Kunden erreichen, für die das Kosten-Nutzen Verhältnis eine besondere Rolle spielt und die für aus ihrer Sicht unötige Funktionen kein Geld ausgeben möchten. Für deutsche Unternehmen bietet sich damit eine Möglichkeit ihre globale Position als Hersteller langfristig zu stärken und die Reichweite ihrer Produkte zu verbessern. Quellen
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